Gründung des Theatervereins Großkarolinenfeld

Am Montag, den 11.August 1986 traf sich eine kleine Gruppe Theaterbegeisterter im Gasthaus „Alter Wirt“ in Großkarolinenfeld, um einen neuen Theaterverein zu gründen.
Anwesend waren 21 Interessierte. Die Idee, in Großkarolinenfeld wieder einen Theaterverein zu gründen, entstand nach einigen Aufführungen eines Einakters bei verschiedenen Veranstaltungen. Auch die Erinnerung an die Heimatbühne 1947-1955 im Burschenverein Großkarolinenfeld, welche viele bayerische Theaterstücke erfolgreich zur Aufführung brachte, hat die Theaterfreunde zur Neugründung animiert.
Die Gründungsversammlung wurde von Ernst Weinmar geleitet. Vor der Wahl der Vorstandschaft wurden die Aufgaben und Ziele des Theatervereins sowie die ausgearbeitete Vereinssatzung besprochen und einstimmig angenommen. Bei der Wahl der Vorstandschaft, welche von Wahlleiter Albert Schnitzer und dessen Wahlbeisitzer Rosi Beutlrock und Claudia Schnitzer durchgeführt wurde, gab es folgende Ergebnisse:

 

1. Vorstand Ernst Weinmar
2. Vorstand Elfriede Schnitzer
Kassier Brigitte Müller
Schriftführerin Brigitta Schwarzer
3 Beisitzer Irmtraud Beranek
Gabi Gartmeier
Claudia Schnitzer
Spielleiter Albert Schnitzer

 

Nun begann eine große „Betteltour“ bei der gesamten Einwohnerschaft und den ortsansässigen Handwerks- und Industriebetrieben in Großkarolinenfeld.
Dank der großzügigen Geld- und Sachspenden konnte der mittellose, neu gegründete Theaterverein schon bald an seine erste Aufführung denken. Auch die enormen technischen Probleme wurden dank vieler Helfer, allen voran die Freiwillige Feuerwehr von Großkarolinenfeld, vorzüglich gemeistert. Der Premiere des ersten Theaterstückes stand nichts mehr im Wege.
Am 1. Mai 1987 um 20.00 Uhr hob sich der Vorhang zum ländlichen Lustspiel „Kurbetrieb beim Kräuterblasi“ von Franz Schauer unter der Leitung von Albert Schnitzer.

Ernst Weinmar blieb bis 2007 Vorstand und führte auch bei den meisten Stücken gekonnt Regie. Zur Jahreshauptversammlung stellte er aus gesundheitlichen Gründen sein Amt zur Verfügung und Ludwig Härter, vorher schon lange Jahre Beisitzer und 2. Vorstand, wurde zu seinem Nachfolger gewählt. Noch im selben Jahr wurde Ernst Weinmar zum Ehrenvorstand ernannt und ist leider kurz danach verstorben, hat aber für immer seinen Platz im Herzen der Theaterer und in der Historie des TVG.

Unter der Führung von Ludwig Härter konnte die Mitgliederzahl von damals ca. 100 auf bis dato ca. 180 gesteigert werden. 2016 kann nun der Verein auf 30 Jahre Schaffen zurück blicken und ist aus dem Ort nicht mehr wegzudenken.

Die Regiearbeit wurde von Christine Jegg und Roman Hörfurter übernommen, wobei Letzterer bereits 3 selbst geschriebene Stücke mit großem Erfolg auf die Bühne brachte. Christine Jegg hatte zum 25-jährigen die Idee für eine Geschichte über Großkarolinenfeld, diese wurde von Autor M. Trautmann geschrieben und unter ihrer Regie gekonnt umgesetzt. „Boogie Woogie and Moor“ darf wohl als der größte Erfolg der Vereinsgeschichte gesehen werden.

Ebenfalls ein Stück Vereinsgeschichte ist der Bau eines Stadels mit 160 m² Lagerfläche auf einem von der Gemeinde gepachteten Grundstück. Der war bitter nötig, da der Verein sowohl bei der Technik als auch bei der Bühnenausstattung groß aufgerüstet hat und das auch in der Zukunft weiterhin vorhat. Begonnen wurde „geistig“ bereits 2004 und mit viel Eigenleistung war das Schlimmste 2008 fertig. Große Unterstützung bekamen die Theaterspieler von der Zimmerei Huber, Pflasterbau Sattler und Tscharlie Fridgen, ohne die Hilfe dieser Firmen wäre das Vorhaben erheblich schwieriger gewesen, wobei Werner Huber hier nochmal hervor zu heben ist. Natürlich wird bis heute verbessert und ein großes Vordach für den Vereinseigenen Bühnenhänger ist bereits in Planung.

Der „Brandner Kaspar“ ist bereits eines von 32 großen Bühnenstücken das der TVG, früher in der Schulturnhalle und ab dem Jahr 2000 in der Max-Joseph-Halle von Großkarolinenfeld, zeigt. Auch mit etlichen Kinderstücken und Einaktern war man zwischendurch noch aktiv.