„Auch im Jahr 2018 gibt es zu Ostern in Großkarolinenfeld wieder ein Theaterstück in der Max-Joseph-Halle zu sehen. Nachdem in den letzten Jahren große Theaterstücke, darunter auch selbstgeschriebene Stücke von Tine Jegg und Roman Hörfurter erfolgreich auf die Bühne gebracht wurden, wagt man nun einen Umbruch. In den 32 Jahren seit TVG-Gründung ist die Ensemblegröße kontinuierlich nach oben gegangen, teilweise waren bis zu 40 Spieler und Musiker auf der Bühne, nun will man wieder etwas zurück zu den Anfängen. Dass sich die vorgenannten Regisseure eine wohlverdiente Auszeit nehmen, kam den beiden Freunden Wolfgang Himmelstoß und Bernhard Schlosser sehr gelegen. Beide träumen schon länger davon Theater vom Regiestuhl aus zu machen, nutzen die Gunst der Stunde und dürfen sich nun gemeinsam beim TVG verwirklichen. Sie kennen sich nicht nur ein ganzes Leben lang, sondern hatten auch bei der Stückauswahl die gleiche Idee, der von Ralph Wallner geschriebene Schwank „Gspenstermacher“ musste es sein. Mit 4 weiblichen und 4 männlichen Rollen ein ideales Stück für das angestrebte Vorhaben. Da Beide auf etliche Jahre Bühnenerfahrung zurück blicken, sind sich die Verantwortlichen sicher, dass auch ihr Regiedebüt gelingen wird. Die Proben sind in vollem Gange, die beiden „Langen“ haben nicht nur eine gute Übersicht sondern auch alles im Griff. Im Kreise der von den Regisseuren ausgewählten Spieler befindet sich ein völlig neues, junges Gesicht, das neben den „alten Hasen“ seinen Bühneneinstand feiern wird. Die erfahrenen Darsteller Rosi Beutlrock, Petra Utz, Sabine Fessler, Ossi Härter und Markus Schrank haben alle ihr Können schon Jahrelang erfolgreich zur Schau stellen dürfen und sind dem Zuschauer bestens bekannt. Trotz ihrer Jugend muss man auch Laura Schrank in die Riege der abgezockten Spieler des TVG aufnehmen, denn sie konnte bisher in vielen Rollen durch ihren ganz besonderen Charme und Witz voll überzeugen. Mani Gross hatte im letzten Jahr seine Schauspielpremiere, kennt jedoch die Bühne bestens durch viele Auftritte als Musiker und besticht darüber hinaus mit Talent und ausdrucksstarkem Spiel. Der „Neuling“, Adrian Fessler, darf an der Seite und unter den Fittichen seiner stolzen Mama die ersten Schritte als Laiendarsteller absolvieren, macht das sehr gut und wächst mit jeder Probe weiter in seine Rolle. In der Gemeinde ist Sonnyboy Adrian bereits bekannt als Kinderpfleger im „Balu“ und absoluter Liebling „seiner“ Kinder. Mit seinem immer fröhlichen Auftreten wurde er bestens im Ensemble aufgenommen und bleibt dem TVG hoffentlich lange erhalten. „Gspenstermacher“ ist ein absolut lustiger und humorvoller Schwank, der gekonnt mit witzig-makaberen Situationen das Publikum im wahrsten Sinne des Wortes be“geistern“ wird. Die triste Atmosphäre in einer ärmlichen Moorschenke mit ihren etwas seltsamen Gästen, die überraschende Situationskomik und der Wortwitz bilden einen wunderbaren Kontrast. Dennoch wird es nie pietätlos oder tragisch. Mit dem Thema Tod und Gespenster wird immer sehr unterhaltend und spannend umgegangen. Ohne zu viel vorweg zu nehmen sei erwähnt, dass es für einige Rollen sicher eine amüsante Herausforderung ist, sich selbst als Geist zu spielen, der nur für wenige Personen auf der Bühne „sichtbar“ ist. Totengräber – Giftflaschen – Moorgeister…es geht rund im Sumpf! Schippe (Markus Schrank) und Schaufe (Ossi Härter) sind zwei skurrile, aber lustige Totengräber im feuchten Moortaler Moos, die gerade so ihr Auskommen haben. Sie sind Freunde des schrägen Humors, essen mit den Fingern, trinken jeden Fusel und waschen sich eher selten. Abgesehen vom sympathischen Knecht Leo (Adrian Fessler) werden sie von jedermann gemieden. Auch von der Dorfverrückten Philomena (Rosi Beutlrock) und der resoluten Moorwirtin Rosa (Petra Utz), in deren heruntergekommenen Dorfschenke sich alles abspielt. Eines Tages müssen die beiden Graberer erfahren, dass zukünftig ihr spärliches Gehalt gestrichen, dafür aber eine geringe Prämie pro Begräbnis bezahlt wird. Mehr Graben, mehr Geld? Eine gefundene Flasche Gift lässt da schnell finstere Gedanken aufkommen. Ein auferlegter Fluch der Dorfverrückten tut sein weiteres, und schon geistern fidele Gespenster durchs Dorf. Die Moorwirtin muss unterdessen ihren langjährigen Zwist mit der wohlhabenden Vevi Veichtl (Sabine Fessler) austragen. Beide interessieren sich für den Schuaster-Jackl (Mani Gross), der sich aber für keine der beiden begeistern kann. Leo dagegen lernt seine große Liebe Lena (Laura Schrank) kennen. Zuviel sei nicht verraten, aber Gespenster sind viel menschlicher, als man denkt. Und der Ausdruck Quälgeister bekommt für die beiden Erdschaufler eine wahrhaft wörtliche Bedeutung. „Gspenstermacher“ unterhält nicht nur durch die originelle Handlung, sondern auch durch hervorragenden Wortwitz. Dieser beschränkt sich nicht auf gelegentliche Lacher und komische Situationen. Die Dialoge sind gut aufeinander abgestimmt und wirken nie aufgesetzt oder unglaubwürdig. Ob die beiden Regiedebütanten mit ihrer Stück- und Spielerauswahl ins Schwarze getroffen haben oder ob das Ganze zum großen Aprilscherz wird? Auflösung bei der Premiere am 1. April. Der Theaterverein freut sich auf seine Besucher an Ostern 2018 und verabschiedet sich bis dahin von den Gmoablattllesern mit komödiantischen Grüßen und einem „Bühne frei“!“
Ludwig Härter im Gmoablattl
Aufführungstermine
Datum | Uhrzeit |
01.04.2018 (Ostersonntag) | 20 Uhr (Premiere) |
02.04.2018 (Ostermontag) | 20 Uhr |
04.04.2018 | 20 Uhr |
06.04.2018 | 20 Uhr |
07.04.2018 | 15 Uhr (Seniorenvorstellung) |
07.04.2018 | 20 Uhr (Finale) |