BOANL: Die Welt dreht sich weiter ohne dich – aber für dich fängt’s dann erst an.
BRANDNER: Was?
BOANL: Das wahre Leben.
Liebe Theatergemeinde,
leider müssen wir euch mitteilen, dass unser 1. Vorsitzender, Ehrenmitglied und vor allem guter Freund Ludwig Härter am Freitag, 16.07.2021, überraschend verstorben ist.
Wir können es nicht fassen und sind untröstlich über den Verlust. Luggi hinterlässt eine Lücke, die uns sehr schmerzt und mit nichts zu füllen ist. All unsere Gedanken sind bei Claudia und Familie.
Alles Liebe,
TVG
Da Luggi und sei Theaterverein
Unsern Verein gibt’s seit 1986 und da Luggi hod se 1992 dazu gesellt, er hod gsogt: „na ja Theater spuin – moi schaun, aber mit heifa konn i gern, auf alle Fälle Bühne mitbaun und streicha“.
Des mit dem Bühne streicha is ihm wirklich Jahr für Jahr gelungen. Unsere besonderen Bühnenbilder sind im weiten Umkreis bekannt. Oft is da Luggi vor der fertig gestrichanen Bühne gsessen und hod seniert – 1 Stund – zwoa Stund und dann hod er die Bühne wieder umgstricha…..ich woaß ein Stückl da waren des drei mal, bis eahm dann paßt hod.
Jeder Pinselstrich hod gsessn, mit einer Hingabe für´s Detail hod er es immer gschafft, daß de Bühne bewohnt ausgschaut hod, aber nia wie frisch gstricha.
So is des damals oganga.
Seine Ansprüche waren sehr hoch. In allem was er do hod war Perfektion erkennbar. Solchene Leid san für die Vorstandschaft eine Bereicherung. Und somit war er seit 1996 als Beisitzer in der Vorstandschaft. 2001 is er zum zweiten Vorstand gewählt worden und seit 2007 war er als erster Vorstand der Kopf vom Verein und ein unermüdlicher Theaterer.
Im Gesamten waren des 24 Jahr in der Vorstandschaft, der Dienstälteste und natürlich auch Ehrenmitglied.
In diesen vielen Jahren ist Luggi in die beachtliche Rolle als 1. Vorstand richtig nei gewachsen, die doch viel Geschick und Fähigkeiten forderte. Aber Luggi hat des Amt und den Verein gelebt – mit Leib und Seele.
In dieser langan Zeit ist im Verein a vui entstanden, 2005 eine riesige Lagerhalle für die Bühnenteile und Requisiten, a Theateranhänger, der auch unser Weinstand am Dorffest ist und noch vui mehr. Ohne sein Wissen und Mitwirken wäre einiges nicht so glaffa. Und wenns a moi zwickt hod ….. dann hod d Luggi gsogt „des kriang ma dann scho“ und so wars dann a.
Bei jedem Einsatz hod da Luggi seine firmeneigenen Geräte, Fahrzeuge und Materialien in den Verein mit eibrocht und ned nur des, er hod mit viel Geduld den Bühnenbauhelfer gelernt wie man tapeziert, streicht und überhaupt mit Malerwerkzeug umgeht …….. und oft nachgebessert .… bis hoid passt hod. Diese vielen Bühnenlehrlinge dengan sicher gern und dankbar an eanan Lehrmeister zruck.
Theater gspuit hod er dann doch, 4 moi mit Text und oft ois Statist. Mit Luggi waren die Rollen sehr gut besetzt, mit allem drum und dran. Do hod er si richtig neighängt. Beim Schulmeister bei der Walpurgisnacht wollt er unbedingt aus dem Stand auf den Tisch springen – niemand hat es geglaubt…da Luggi hod gmoant – „des kriang ma dann scho“ – und er hods a hi griagt.
Zur Theaterzeit ist die Mehrzweckhalle vom Luggi zum Bühnenaufbau aufgsperrt worden und nach dem Bühnenabbau wieder zu. Eine nahezu 100% Präsenz für über zwei Wochen. Bühne gebaut, organisiert, geleitet, Reden gehalten, was so alles dazua ghört und sitzen geblieben…..bis der Letzte ganga is – das war oft lang. So hod er die Zugehörigkeit, Geselligkeit und as Zammhoiten von de Theaterer gepflegt.- Mia haben uns oft gefragt, wann schlaft er denn eigentlich?
In diesem aufwändigem und intensivem Amt hat Luggi noch Zeit gefunden für alle Mitglieder Geburtstagskarten mit Verserl zu schreiben, Jahr für Jahr und nie des Gleiche. Wir waren schon immer ganz neugierig darauf – ned selten waren versteckte Botschaft in diesen Sprücherln drin, die irgendwie immer passt ham.
Er hod viele Berichte fürs Gmoablattl, Ansprachen oder Artikel verfasst hat. Des hat er echt guat kenna, besonders die Texte mit Humor und Pfiff zu würzen.
Es sind unzählige Dinge die Luggi geregelt, geklärt, gemanagt hat ums Theater noch rund um, Ausflüge, Sitzungen, Versammlungen, unser alljährliches Sommerfestl in seiner Werkstatt – und uns alle auf dem Laufenden zu halten, er hat a gern berichtet und erzählt.
Der Theaterverein hat unter seiner Hand wachsen derfa, er war immer für Neues offen, a wenns manchmal verrückt war, was sich die Regisseure so manchmoi eifoin ham lossn. A der Rahmen vom Theater selber immer mehr ausgefeilter wurde, komfortabler und perfekter. Es wurde immer weiter entwickelt und der Spass mit zu arbeiten hat nie aufgehört.
Und jetzt ?- – haben wir unseren Hauptmotor, unseren Kümmerer und Macher einen der geselligsten und vereinsliebenden Menschen den das Karoa Theater kennt verloren.
Diese große Lücke kennan mia mit einem Leichten „des kriang ma dann scho“ ned auffiun.
Luggi hat wirkliche, ehrenhafte Vereinsgeschichte geschrieben, die wird unvergessen und ewig bleiben.
So vui Dank is a gar ned zum aussprecha.
Viele von uns haben einen langjährigen, großartigen, echten Freund verloren, es schmerzt sehr, wir sind unendlich traurig.
Für Claudia, die Kinder, Enkelkinder…….. ein unsagbares Leid, es ist nicht in Worte zu fassen.
Der einzige Trost gerade ist, einfach nur traurig sein.
Luggi
A wenn du nimmer da bist wo du warst,
Du bist bei jedem Bühne frei bei uns.
Aufn Luggi, ein dreifaches
Bühne frei
Bühne frei
Bühne frei
Christine Jegg, Juli 2021